Manuelle Therapie

Nicht immer sind Medikamente oder invasive Methoden nötig, um Schmerzen zu lindern. Die manuelle Therapie ist eine sanfte Therapie, die ohne Medikamente und Instrumente auskommt und mitunter eine schnelle Beschwerdelinderung bei vielen Schmerzsituationen, insbesondere an der Wirbelsäule, erreicht.

Der Begriff manuelle Therapie beinhaltet das lateinische Wort „manus“, was übersetzt Hand bedeutet. Damit ist auch schon eine wichtige Tätigkeit des Manualtherapeuten beschrieben: Die Behandlung von Muskulatur, Gelenken und Bindegewebe – ausschließlich mit den Händen.

 

Wie wirkt die manuelle Therapie?

Die manuelle Therapie nutzt die Erkenntnis, dass es zwischen unserem Gehirn und dem Rückenmark eine direkte Verbindung gibt. Fälschlicherweise spricht man bei der manuellen Therapie oft von „Einrenken“. Tatsächlich lassen sich Gelenke aber nicht so schnell ausrenken. Richtig ist dagegen, dass bei Beschwerden verhärtete Muskeln das Gelenk „einklemmen“ und unbeweglich machen.

Einige gezielte Handgriffe oder Drehungen können diese Blockaden lösen. Denn man geht davon aus, dass es so gelingt, den Nervenreiz für eine kurze Zeit zu unterbrechen, dabei sinkt die Muskelspannung, das Gelenk kann wieder in die richtige Position gleiten.

Bei der manuellen Therapie unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Techniken:

Mobilisation

Durch spezielle Handgrifftechniken – die ausschließlich mit Druck, Gegendruck und Zug arbeiten – wird die Mobilität der Gelenke verbessert und Blockaden werden gelöst.

Weichteiltechniken.

Hier werden durch Dehnen und Streichen der Sehnen, der Muskeln und des Bindegewebes Verspannungen gelöst. Einzelne Verhärtungen im Muskelbereich können zusätzlich durch eine gezielte Druckausübung, z. B. mit dem Fingerknöchel, behandelt werden.

 

Anwendungsgebiete

Zu den Anwendungsgebieten der manuellen Therapie gehören zum Beispiel:

  • Rückenschmerzen
  • ein „steifer“ Hals
  • Schmerzen im Lendenwirbelbereich
  • Missempfindungen in den Gliedern
  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühl
  • Ischias-Beschwerden
  • Sehstörungen
  • Störungen beim Atmen
  • viele andere, unspezifische Beschwerden

Manche Beschwerden können schon nach ein oder zwei Sitzungen behoben werden, andere – besonders chronische Erkrankungen – erfordern jedoch mehrere Sitzungen. In einigen Fällen muss begleitend auch eine krankengymnastische und physikalische Therapie erfolgen, um die häufig verkürzte Muskulatur zu behandeln.

Als Patient sind Sie natürlich auch selbst gefordert, etwas für Ihren Körper zu tun. Gymnastik, Aufbau von Muskulatur und regelmäßige Bewegung sollten Sie schrittweise in Ihren Alltag integrieren.